Turjuman al-Ashwaq - Deuter der Sehnsüchte 

Ibn Arabi

Chittick Ibn Arabi, Erbe der Propheten Im Jahre 1202, bei seinem ersten Besuch von Mekka, begegnet Ibn 'Arabi einer persisch-byzantinischen Sklavin namens Nizam. Die ungewöhnlich schöne und hochgebildete junge Frau beschenkt ihn mit der Erfahrung überwältigender und mystisch überhöhender Liebe, einer Erfahrung, die unauslöschliche Spuren im Werk Ibn 'Arabis hinterlassen wird. Die bedeutendste Frucht dieser Liebesbegegnung ist sein poetisches Hauptwerk Turjuman al-Ashwāq (Deuter der Sehnsüchte). In ihm finden sich die klassischen Themen von Lockung, Verführung und Abweisung, von Trauer, Abschiedsschmerz und tiefer Verzweiflung, aber auch von irdischen und überirdischen Glückszuständen. Die 61 Gedichte beschreiben sehr eindringlich das Ineins erotischer und mystischer Erfahrung, die gegenseitige Durchdringung des Urbilds der Geliebten mit dem Ebenbild Gottes, die Verschmelzung der »zwei Welten, die eine sind«, wie Jelaluddin Rumi es später ausdrücken wird. Doch eben diese kühne Idee veranlasste orthodoxe Rechtsgelehrte, ihn der Blasphemie zu bezichtigten. Ibn 'Arabi sah sich gezwungen, jeden einzelnen Gedichtvers mit einem ausführlichen Kommentar zu versehen, der eine zusätzliche theologisch-metaphysische Dimension des Verstehens öffnet. So entstand ein literargeschichtlich wohl einzigartiges Doppelwerk, das nun erstmals ungekürzt in einer Übertragung aus dem Arabischen ins Deutsche vorgelegt wird. Sehr viele Anmerkungen bieten dem Leser Hintergrundinformationen und helfen, die beziehungsreiche Dichte des Werks zu entschlüsseln, unter anderem mit Transkriptionen, die eine wertvolle Brücke zum arabischen Text schlagen. Als Anhang findet sich ein von Ibn 'Arabi selbst angefertigtes Glossar »Fachbegriffe der Sufis«, das besonders dem Verständnis seiner Kommentare dient.

Band 1: ISBN 978-3-906005-12-6  /  Band 2: ISBN 978-3-906005-15-7

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